Opipramol HEXAL 100 mg Filmtabletten 1 Filmtablette enthält 100 mg Opipramoldihydrochlorid. Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: Lactose-Monohydrat
Runde, ockerfarbene Filmtabletten mit beidseitiger Bruchkerbe. Die Filmtablette kann in zwei gleiche Dosen geteilt werden.
Opipramol hat hohe Affinität zu den Sigma-Bindungsstellen (Typ 1 und Typ 2) und wirkt antagonistisch an den Histamin-Rezeptoren vom Typ 1. Die Affinitäten zu den Serotonin-Rezeptoren vom Typ 2A, Dopamin-Rezeptoren vom Typ 2 und den α-adrenergen Rezeptoren sind geringergradig. Im Unterschied zu den strukturverwandten trizyklischen Antidepressiva besitzt Opipramol nur geringe anticholinerge Aktivität und hemmt die Rückaufnahme von Serotonin oder Noradrenalin nicht.
Über die Sigma-Rezeptoren wirkt Opipramol modulierend im NMDA-System; protektive Wirkungen gegenüber Ischämie-bedingtem Neuronen-Verlust im Hippocampusbereich wurden tierexperimentell aufgezeigt.
Der Dopamin-Turnover wird erhöht. Ähnliche modulierende Effekte auch im serotonergen und noradrenergen System sind für Sigma-Liganden beschrieben. Opipramol ist wie andere, selektivere Sigma-Liganden aktiv in verhaltenspharmakologischen Modellen, die indikativ für Anxiolyse sind, und hat vergleichsweise geringere Aktivität im Schwimmtest bei der Ratte, der als Screening-Verfahren für potenzielle Antidepressiva dient.
Beim Menschen wirkt Opipramol sedierend, angstlösend und geringgradig stimmungsaufhellend.
Symptome der Intoxikation
Schläfrigkeit, Schlaflosigkeit, Benommenheit, Unruhe, Koma, Stupor, vorübergehende Verwirrtheitszustände, verstärkte Angst, Ataxie, Konvulsionen, Oligurie, Anurie, Tachy-/Bradykardie, Arrhythmie, AV-Block, Hypotonie, Schock, Atemdepression, selten Herzstillstand.
Therapie von Intoxikationen
Ein spezifisches Antidot ist nicht verfügbar. Entfernung der Noxe durch Erbrechen und/oder Magenspülung. Einweisung in klinische Behandlung unter Sicherung der Vitalfunktionen. Kontinuierliche Herz-KreislaufÜberwachung über mindestens 72 Stunden.Bei Überdosierung sind folgende Maßnahmen einzuleiten:
• Ateminsuffizienz: Intubation und künstliche Beatmung.
• Schwere Hypotonie: Entsprechende Lagerung, Plasmaexpander, Dopamin oder Dobutamin als Tropfinfusion.
• Herzrhythmusstörungen: Individuelle Behandlung; gegebenenfalls Herzschrittmacher; Ausgleich niedriger Kaliumwerte und möglicher Azidose.
• Konvulsionen: Verabreichung von Diazepam i.v. oder eines anderen krampflösenden Mittels, wie z. B. Phenobarbital oder Paraldehyd (Vorsicht vor eventueller Verstärkung von bestehender Ateminsuffizienz, Hypotonie oder Koma durch diese Substanzen).
• Dialyse und Hämodialyse sind kaum von Nutzen.
Da Kinder wesentlich empfindlicher auf akute Überdosierungen von trizyklischen Antidepressiva/Anxiolytika reagieren als Erwachsene, und da ernste Zwischenfälle berichtet wurden, sollten alle möglichen Maßnahmen ergriffen werden, um Überdosierungen zu verhindern; sollten sie trotzdem eintreten, sind die Symptome der Überdosierung ernst zu nehmen und mit großer Sorgfalt zu behandeln.
Opipramol darf nicht eingenommen werden bei:
• Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile
• akuten Alkohol-, Schlafmittel-, Analgetika- und Psychopharmaka-Intoxikationen
• akutem Harnverhalt
• akuten Delirien
• unbehandeltem Engwinkelglaukom
• Prostatahypertrophie mit Restharnbildung
• paralytischem Ileus
• vorbestehenden höhergradigen AV-Blockierungen oder diffusen supraventrikulären oder ventrikulären Reizleitungsstörungen
• Kombination mit MAO-Hemmern
Kontraindikationen sind Umstände, welche die Anwendung eines diagnostischen oder therapeutischen Verfahrens bei an sich gegebener Indikation in jedem Fall verbietet oder nur unter strenger Abwägung sich dadurch ergebender Risiken zulassen.
Wechselwirkungen können bei gleichzeitiger Einnahme verschiedener Wirkstoffe oder Wirkstoffgruppen auftreten (oder wenn die Einnahme nur zeitversetzt um z.B. wenige Minuten stattfindet). Die erwünschte pharmakologische Wirkung kann dadurch verstärkt, abgeschwächt oder aufgehoben werden. Besonders hoch ist das Risiko bei Gebrauch vieler verschiedener Arzneimittel (Polypharmazie bzw. Multimedikation). Auch können verschiedene Wirkstoffe aufrgund ihrer chemischen Struktur mit verschiedenen Nahrungsmitteln bei gleichzeitiger oder nahe beieinander liegender Einnahme Wechselwirkungen zeigen.
Wirkstoffgruppen
Monoaminoxidase-Hemmer Neuroleptikum Hypnotikum Tranquilizer Anästhetikum Serotonin-Wiederaufnahmehemmer Alkohol Trizyklisches Antidepressivum Betablocker AntiarrhythmikumExemplarische Wirkstoffe
Fluoxetin Fluvoxamin Propranolol CimetidinNebenwirkungen sind neben der beabsichtigten Wirkung eines Arzneimittels auftretende unerwünschte und schädliche Wirkungen. In manchen Fällen können die neben der Hauptwirkung auftretenden Wirkungen auch einen positiven Effekt auf ein Krankheitsgeschehen haben. Je nach Schwere der Erkrankung müssen der Arzt sowie der Patient selbst abwägen, ob sich das Risiko der Nebenwirkungen mit dem Nutzen des Medikamentes aufwiegen lässt.
Häufige und sehr häufige Nebenwirkungen treten bei bis zu 1 von 100 (bzw. 1 von 10) Patienten auf.
Gelegentliche Nebenwirkungen treten bei weniger als 1 von 100 Patienten auf.
Seltene und sehr seltene Nebenwirkungen treten bei weniger als 1 von 1000 (bis weniger als 1 von 10000) Patienten auf.
Medikament | Wirkstoffe | Zusatzstoffe | Form |
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Opipramol 100 1A Pharma | Opipramol | Lactose | Filmtablette |
Opipramol 50 1A Pharma | Opipramol | Lactose | Filmtablette |
Opipramol HEXAL 150 mg | Opipramol | Filmtablette | |
Opipramol HEXAL 50 mg | Opipramol | Filmtablette |
Medikament |
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Opipramol 100 1A Pharma |
Opipramol 50 1A Pharma |
Opipramol HEXAL 150 mg |
Opipramol HEXAL 50 mg |
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