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Medikamente und deren Wirkungen auf einen Blick

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Ivabradin 1A Pharma 5 mg

Filmtablette
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  Dieses Präparat löst möglicherweise ein QT-Syndrom aus und ist für potentiell Betroffene kontraindiziert.

Ausgesuchte Hinweise aus der Fachinformation

Eine Behandlung darf nur bei Patienten mit stabiler Herzinsuffizienz begonnen werden. Der behandelnde Arzt sollte Erfahrung im Umgang mit chronischer Herzinsuffizienz haben.

Ivabradin ist nur zur symptomatischen Behandlung der chronischen stabilen Angina pectoris indiziert, da Ivabradin keinen Nutzen im Hinblick auf eine Reduktion von kardiovaskulären Ereignissen aufweist (z. B. Herzinfarkt oder kardiovaskulärer Tod).

Da die Herzfrequenz im Laufe der Zeit erheblich schwanken kann, sollten wiederholte Messungen der Herzfrequenz, EKG oder eine ambulante 24-Stunden-Überwachung für die Ermittlung der Herzfrequenz in Ruhe sowohl vor der Behandlung mit Ivabradin, als auch bei bereits behandelten Patienten, bei denen eine Dosistitration beabsichtigt ist, in Betracht gezogen werden. Dies trifft auch auf Patienten mit einer niedrigen Herzfrequenz zu, insbesondere wenn die Herzfrequenz unter 50 bpm sinkt oder nach einer Dosisreduktion.

Ivabradin ist nicht wirksam bei der Behandlung oder Vorbeugung von Herzrhythmusstörungen und verliert wahrscheinlich seine Wirksamkeit bei Auftreten einer Tachyarrhythmie (z. B. ventrikuläre oder supraventrikuläre Tachykardie). Ivabradin wird daher nicht empfohlen bei Patienten mit Vorhofflimmern oder anderen Herzrhythmusstörungen, die die Funktion des Sinusknotens störend beeinflussen.

Informationen des BfArM

Fur den Wirkstoff bzw. die Wirkstoffkombination dieses Präparates liegen ein oder mehrere Rote-Hand-Briefe des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) vor. Wir können jedoch keine Aussagen zu Aktualität oder bestehender Gültigkeit der Informationen des BfArM treffen. Außerdem kann ein Rote-Hand-Brief sich auf einen anderen Wirkstoff beziehen, auf diesen Wirkstoff jedoch ausdrücklich Bezug nehmen.

  Rote-Hand-Brief

Mögliche Laborwertveränderungen

Dieses Präparat erhöht () möglicherweise folgende Laborwerte:

  Kreatinin    

Wie wird Ivabradin 1A Pharma 5 mg angewendet?

Symptomatische Behandlung der chronischen stabilen Angina pectoris
Ivabradin ist indiziert zur symptomatischen Behandlung der chronischen stabilen Angina pectoris bei Erwachsenen mit koronarer Herzkrankheit bei normalem Sinusrhythmus und einer Herzfrequenz von ≥ 70 Schlägen pro Minute (bpm).

Ivabradin ist indiziert
• bei Erwachsenen mit einer Unverträglichkeit für Betablocker, oder bei denen Betablocker kontraindiziert sind oder
• in Kombination mit Betablockern bei Patienten, die mit einer optimalen Betablockerdosis unzureichend eingestellt sind.

Behandlung der chronischen Herzinsuffizienz
Ivabradin ist indiziert bei chronischer Herzinsuffizienz der NYHA-Klasse II bis IV mit systolischer Dysfunktion, bei Patienten im Sinusrhythmus mit einer Herzfrequenz ≥ 75 Schläge pro Minute (bpm), in Kombination mit Standardtherapie einschließlich Betablocker oder wenn Betablocker kontraindiziert sind oder eine Unverträglichkeit vorliegt.

  Angina pectoris       Herzinsuffizienz    

Woraus besteht Ivabradin 1A Pharma 5 mg?

Jede Filmtablette enthält 5 mg Ivabradin (als Oxalat). Jede Filmtablette enthält 70,965 mg Lactose

  Ivabradin       Lactose    

Wie sieht Ivabradin 1A Pharma 5 mg aus?

Gelbe, runde Filmtablette mit Prägung „5“ auf einer Seite und Bruchkerbe auf der anderen Seite. Die Tablette kann in gleiche Dosen geteilt werden.

Wie wirkt Ivabradin 1A Pharma 5 mg?

  If-Kanal-Hemmer     ATC C01EB17

Ivabradin ist ein rein herzfrequenzsenkender Wirkstoff, der eine selektive und spezifische Hemmung des If -Stromes bewirkt, welcher als Schrittmacher im Herzen die spontane diastolische Depolarisation im Sinusknoten kontrolliert und die Herzfrequenz reguliert. Die kardialen Wirkungen sind spezifisch für den Sinusknoten und haben weder Einfluss auf intraatriale, atrioventrikuläre oder intraventrikuläre Überleitungszeiten noch auf die myokardiale Kontraktilität oder ventrikuläre Repolarisation.

Ivabradin kann auch Effekte auf den Netzhautstrom I h haben, welcher stark dem If -Strom des Herzens ähnelt. Er ist beteiligt an der temporären Auflösung des visuellen Systems, indem er die Antwort der Netzhaut auf helle Lichtreize verkürzt. Unter Trigger-Bedingungen (z. B. schnelle Lichtstärkenänderungen) ist die partielle Hemmung des Ih -Kanals durch Ivabradin Ursache der lichtbedingten Symptome, die gelegentlich bei Patienten beobachtet werden. Lichtbedingte Symptome (Phosphene) werden als vorübergehende verstärkte Helligkeit in einem begrenzten Bereich des Gesichtsfeldes beschrieben.

Die hauptsächliche pharmakodynamische Eigenschaft von Ivabradin beim Menschen ist eine spezifische dosisabhängige Herzfrequenzsenkung. Die Analyse der Herzfrequenzsenkung mit Dosierungen bis zu 20 mg 2-mal täglich zeigt eine Tendenz zum Plateaueffekt, der zu einem reduzierten Risiko einer schweren Bradykardie unter 40 Herzschlägen pro Minute führt.

Bei den üblichen empfohlenen Dosen wird die Herzfrequenz um ungefähr 10 Schläge pro Minute in Ruhe und unter Belastung gesenkt. Dies führt zu einer Verringerung der Herzarbeit und des myokardialen Sauerstoffverbrauchs. Ivabradin hat keinen Einfluss auf die intrakardiale Erregungsleitung, die Kontraktilität (keine negativ inotrope Wirkung) oder ventrikuläre Repolarisation:
• In klinischen elektrophysiologischen Studien hatte Ivabradin keine Effekte auf atrioventrikuläre oder intraventrikuläre Erregungsleitungszeiten oder korrigierte QT-Intervalle.
• Bei Patienten mit linksventrikulärer Dysfunktion (linksventrikuläre Ejektions-Fraktion [LVEF] zwischen 30 und 45 %) hatte Ivabradin keinen schädlichen Einfluss auf die LVEF.

Wie sollte bei einer Überdosierung von Ivabradin 1A Pharma 5 mg vorgegangen werden?

Symptome
Eine Überdosierung kann zu einer schweren und protrahierten Bradykardie führen.

Behandlung
Eine schwere Bradykardie sollte symptomatisch in einer spezialisierten Einheit behandelt werden. Im Falle einer Bradykardie mit unzureichender hämodynamischer Toleranz sollte eine symptomatische Behandlung einschließlich intravenöser betastimulierender Arzneimittel wie Isoprenalin in Betracht gezogen werden. Vorübergehend kann ein kardialer elektrischer Schrittmacher bei Bedarf verwendet werden.

  Bradykardie    

Wann sollte die Einnahme von Ivabradin 1A Pharma 5 mg sorgfältig abgewogen werden?


• Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile
• Herzfrequenz im Ruhezustand unter 70 Schläge pro Minute vor der Behandlung
• kardiogener Schock
• akuter Myokardinfarkt
• schwere Hypotonie (< 90/50 mmHg)
• schwere Leberinsuffizienz
• Sick-Sinus-Syndrom
• SA-Block
• instabile oder akute Herzinsuffizienz
• Herzschrittmacher-Abhängigkeit (Herzfrequenz wird ausschließlich durch den Schrittmacher erzeugt)
• instabile Angina pectoris
• AV-Block 3. Grades
• Anwendung von starken Cytochrom P450 3A4-Hemmern wie Antimykotika vom Azoltyp (Ketoconazol, Itraconazol), Makrolidantibiotika (Clarithromycin, Erythromycin per os, Josamycin, Telithromycin), HIV-Proteaseinhibitoren (Nelfinavir, Ritonavir) und Nefazodon
• Kombination mit Verapamil oder Diltiazem (moderate CYP3A4-Inhibitoren mit herzfrequenzsenkenden Eigenschaften)
• Schwangerschaft, Stillzeit und Frauen im gebärfähigen Alter, die keine angemessenen Methoden zur Empfängnisverhütung anwenden

  Anaphylaxie       Bradykardie       Sehstörung       QT-Syndrom       Torsade de pointes    

Was ist sonst noch bei der Einnahme von Ivabradin 1A Pharma 5 mg zu beachten?

  Kontraindikationen

Kontraindikationen sind Umstände, welche die Anwendung eines diagnostischen oder therapeutischen Verfahrens bei an sich gegebener Indikation in jedem Fall verbietet oder nur unter strenger Abwägung sich dadurch ergebender Risiken zulassen.

  Schwangerschaft       Stillen       Schock       Herzinfarkt       Hypotonie       Leberinsuffizienz       Sick-Sinus-Syndrom       SA-Block       AV-Block       Schlaganfall       QT-Syndrom       Galaktosämie       Laktoseintoleranz    

  Wechselwirkungen

Wechselwirkungen können bei gleichzeitiger Einnahme verschiedener Wirkstoffe oder Wirkstoffgruppen auftreten (oder wenn die Einnahme nur zeitversetzt um z.B. wenige Minuten stattfindet). Die erwünschte pharmakologische Wirkung kann dadurch verstärkt, abgeschwächt oder aufgehoben werden. Besonders hoch ist das Risiko bei Gebrauch vieler verschiedener Arzneimittel (Polypharmazie bzw. Multimedikation). Auch können verschiedene Wirkstoffe aufrgund ihrer chemischen Struktur mit verschiedenen Nahrungsmitteln bei gleichzeitiger oder nahe beieinander liegender Einnahme Wechselwirkungen zeigen.

Wirkstoffgruppen

  Kaliumsparende Diuretika       Schleifendiuretika       Thiaziddiuretika       Barbiturate    

Exemplarische Wirkstoffe

  Chinidin       Disopyramid       Bepridil       Sotalol       Ibutilid       Amiodaron       Pimozid       Ziprasidon       Sertindol       Mefloquin       Halofantrin       Pentamidin       Cisaprid       Erythromycin       Ketoconazol       Itraconazol       Clarithromycin       Josamycin       Telithromycin       Diltiazem       Verapamil       Fluconazol       Rifampicin       Phenytoin    

Nahrungsmittel

  Grapefruit       Johanniskraut    

  Nebenwirkungen

Nebenwirkungen sind neben der beabsichtigten Wirkung eines Arzneimittels auftretende unerwünschte und schädliche Wirkungen. In manchen Fällen können die neben der Hauptwirkung auftretenden Wirkungen auch einen positiven Effekt auf ein Krankheitsgeschehen haben. Je nach Schwere der Erkrankung müssen der Arzt sowie der Patient selbst abwägen, ob sich das Risiko der Nebenwirkungen mit dem Nutzen des Medikamentes aufwiegen lässt.

Häufige und sehr häufige Nebenwirkungen treten bei bis zu 1 von 100 (bzw. 1 von 10) Patienten auf.

  Kopfschmerz       Schwindel       Phosphen       Sehstörung       Bradykardie       Herzrhythmusstörung       Vorhofflimmern    

Gelegentliche Nebenwirkungen treten bei weniger als 1 von 100 Patienten auf.

  Eosinophilie       Hyperurikämie       Diplopie       Palpitation       Hypotonie       Dyspnoe       Übelkeit       Obstipation       Durchfall       Bauchschmerz       Quincke-Ödem       Exanthem       Krampf       Asthenie       QT-Syndrom    

Seltene und sehr seltene Nebenwirkungen treten bei weniger als 1 von 1000 (bis weniger als 1 von 10000) Patienten auf.

  AV-Block       Sick-Sinus-Syndrom       Erythem       Jucken       Nesselsucht    

Welche Medikamente enthalten die Wirkstoffkombination von Ivabradin 1A Pharma 5 mg?

Medikament Wirkstoffe Zusatzstoffe Form
Ivabradin 1A Pharma 7,5 mg Ivabradin Lactose Filmtablette
Medikament
Ivabradin 1A Pharma 7,5 mg

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